THOMA'S
BITS & PIXELS
WORDS

Blog
Retro-Projekte
 

PHOTOGRAPHIE

Fotogalerien
Screenshoots
 

DISCLAIMER

Datenschutzerklärung
Impressum
 

 
 

PUBLISHED
18.01.2022

SHARE
Permalink

TAGS
,

N° 386 FLIMMERKISTE

Erstaunlich wie zügig NewDeal Office 3 auf diesem schnallbrüstigen alten PC läuft. Ab 800x600 bei 256 Farben benötigt der komplette Bildschirmaufbau zwar schon ein paar Augenblicke, mit Write und Calc läßt es sich trotzdem verzüglich arbeiten.

Ergonomisch bestandt allerdings noch Optimierungsbedarf. Das Flimmern bei 800x600 auf dem analogen Monitor, mußte für ein längeres Arbeiten noch verschwinden! Der im GD5422 integriete RAM-DAC soll Bildwiederholraten von 72 Hz bei dieser Auflösung bieten. Aktiviert werden diese Einstellungen mittels clutil.exe. Bei meinem 15 Zoll-Monitor mit max. 57 kHz Scanrate soll folgender Eintrag in der autoexec.bat für augenschonendes Arbeiten sorgen:

clmode m5+

Und alles gut? Leider nein. Bei 640x480 mit 16 Farben war sofort eine Verbesserung wahrnehmbar. Bei höheren Auflösungen oder Farbtiefen ab 256 Farbtiefen scheint die Karte, die geforderte Wiederholrate aber nicht realisieren zu können. Weiterhin waren in den 70/72 Hz Modi merkwürdige graue Muster auf homogenen Flächen sichtbar. Die Karte ist ein Budgetmodel mit dem kleinsten Chip-Model der GD-54xx Serievon Cirrus Logic und Marketingversprechen und technische Umsetzung lagen wohl nicht so dicht beieinander...

Ein Blick in zeitgenössische Prospekte wie den berühmten Vobis-Denkzettel von 1993 lieferte damals verfügbare Upgrademöglichkeiten für Käufer vergleichbarer Systeme. In Verbindung mit einem dem Monitor MS 1457 wurde dort eine ET4000 Karte für 200 Mark Aufpreis empfohlen. Kürzlich habe eine soloche erworben und daher schnell eingebaut. Und wieder eine Entteuschungerlebt! Ein Wackelkontakt an der VGA-Buchse der edlen Diamond SpeedStar 24 führte zu Farb-Aussetzern im Bild. Trotzdem war die Bildqualität deutlich besser und Auflösungen von 800x600 mit 32000 Farben wurden auch mit 72 Hz Wiederholrate dargestellt. Der Bildschirmaufbau unter GEOS erfolgte gefühlt etwas schneller. Der Speedsys-Benchmark bescheinigte ihr allerdings nur einen geringen Vorsprung gegenüber der Cirrus Logic-Karte. Also alles wieder auf Anfang gebastelt und erstmal nur eine Runde Wacky Weels bei flimmerfreien 320x200 Bildpunkten gespielt.

Ein paar Tage später: Ein erneuter Blick in den zeitgenössischen Flyer fördert eine weitere Upgradeoption zu Tge. Eine Markenkarte mit WD90C31- Windowsbeschleuniger-Chip wurde für 300 Mark offeriert. Die sollte doch auch unter GEOS ein Top-Bild liefern? In meiner Sammlung fand sich eine Paradiese Accelerator 24 mit genau diesem Chip, auf der ein Produktionsdatum von Anfang 1993 vermerkt ist. Perfekt!

Die Karte besitzt wie die Speedstar einen RAM-DAC mit 80 MHz und ein paar DIP-Schalter am Slotblech, um dessen Fähigkeiten schon während des Bootvorgangs und ohne zusätzliche Treiber im Betriebssystem aktivieren zu können. - Das ist auch sehr nützlich, wenn man einen modernen LCD-Bildschirm anschließen möchte. Man kann die Karte dann fest für 60 Hz Wiederholraten in allen Auflösungen konfigurieren. - Ich habe für meinen Röhrenmonitor in der 800er und die 1024er Auflösung 72 Hz gewählt und so begrüßte mich GEOS vom Start weg mit einem fimmerfreien und gestochen scharfem Bild... Endlich!

In DOS-Benchmarks kann sich die Paradise-Karte in Sachen Geschwindigkeit zwar nicht von den zuvor getesteten Karten absetzen. Unter Windows 3.11, das ich ausnahmsweise mal gestartet habe, ist die versprochene Bescheunigung aber tatsächlich gegeben. Im WinTach-Benchmark deklassiert sie die anderen Karten deutlich. Das Skrollen in Excel geht gefühlt doppelt so schnell und auch CorelDRAW! bringt komplizierte Grafiken sehr zügig mit 256 Farben auf den Schirm. Damit wären 100 DM Aufpreis damals vielleicht tatsächlich eine sinnvolle Alternative zum ansonsten schnelleren 486SX-25 mit ET4000 Karte gewesen.

 
 

PAGE
 1/1

 

 
© 2008-22 T.Hass created with Edith and powered by Blosxom.